Die Cinque Terre – fünf Dörfer wie aus einem Bilderbuch

Cinque Terre Manarola

Der Name Cinque Terre bedeutet übersetzt „fünf Länder“ oder in diesem Fall „fünf Ortschaften“ und steht für die Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, die sich auf einem 12 Kilometer langen Küstenstreifen im Nordwesten Italiens, in der Region Ligurien befinden.

Die spektakulär an den steilen Berghängen entlang der Küste gelegenen Ortschaften, verzaubern bereits beim ersten Anblick mit ihren bunten Häuserfassaden, historischen Burgen und Schlössern, kleinen windgeschützten Stränden und Häfen und den kleinen für die Region typischen Fischerbooten.

Zahlreiche Wanderwege verbinden die fünf Dörfer miteinander und führen durch den fast 10.000 Hektar großen Nationalpark Cinque Terre mit traumhaft schönen Landschaften. Seit 20 Jahren gehören die Dörfer zum UNESCO-Weltnaturerbe

Bereits die Anreise in die Region ist ein einzigartiges Erlebnis, besonders wenn Sie sich für eine Bahnanreise entscheiden. Der Zug, welcher in jedem Dorf einen Halt macht, durchquert die Region in einer eindrucksvollen Tunnelstrecke am Meer und bietet dabei häufige Ausblicke auf das kristallklare Meereswasser.

Die einst ruhigen Fischerdörfchen ziehen in den Sommermonaten immer mehr Besucher an, die die einzigartige Kombination zwischen Meer und Berg, Kultur und Natur, Tradition und Moderne zu schätzen wissen.

Machen Sie sich nachfolgend mit den einzelnen Ortschaften bekannt und lassen Sie sich für einen Besuch begeistern.

Tipp: Wenn Sie dem großen Touristenstrom entgehen möchten, planen Sie einen Besuch im April-Mai oder Oktober und genießen Sie das milde Klima und die wunderschönen Landschaften der Region.

 

Monterosso al Mare
Cinque Terre Monterosso

Monterosso al Mare ist das größte Dorf der Fünf-Länder-Region, romantisch eingebettet inmitten von Weinbergen und Olivenhängen.

Riffe und kristallklares Wasser sowie ein schöner Badestrand verleihen dem Ort einen besonderen Charme.

Monterosso besteht aus zwei Teilen, die von einem im Meer ragenden Felsen, dem Hügel St. Cristoforo, voneinander getrennt werden. Ein in den Felsen gehauener 100 Meter langer Fußgängertunnel verbindet die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und historischen Häusern mit dem Neuviertel, dessen Erscheinungsbild von modernen Bauten beherrscht wird.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes zählt der ehemalige Wachturm „Torre Aurora“, welcher im 16. Jahrhundert zum Schutz von Piraten erbaut worden ist. Heute lädt im Turm ein schönes Restaurant mit atemberaubendem Ausblick auf das Meer zum Besuch ein. 

Auf dem Hügel St. Cristoforo, welcher es sich lohnt, ihn nur wegen der fantastischen Aussicht auf das Meer und die Altstadt zu besuchen, befindet sich auch ein Kapuzinerkloster, wo Sie unter anderem auch ein Bild von Van Dyck entdecken werden. Im Jahr 2015 wurde das Kloster von Touristen zum friedlichsten und schönsten Ort Italiens (Ort des Herzens) anerkannt.

Ein Highlight in Strandnähe (und Bahnhofsnähe) ist La statua del Gigante, eine Steinfigur aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, die den Meeresgott Neptun darstellt und früher eine Tanzterrasse (jetzt teilweise zerstört) gestützt hat.

Bei einem Spaziergang durch die beeindruckende Altstadt mit gut erhaltenen Burgen, Festungsmauern und Glockentürmen können Sie die Kirche San Giovanni Battista aus dem 13. Jahrhundert, mit Ihrer schwarz-weiß gestreiften Stirnseite und beeindruckender Rosette besichtigen.

Vernazza
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Malerisch auf einer kleinen Halbinsel gelegen, gilt Vernazza als die schönste Ortschaft der Cinque Terre.

Das Dorf verzaubert mit seinen farbenfrohen, dicht aneinander gelegenen Häusern, dem kleinen Naturhafen mit den dort angelegten Fischerbooten und der oben am Felsen thronenden Castello Doria.

Für Dorfgäste ist ein Besuch der Burg Doria und des Turms Belforte, Überreste einer Befestigungsanlage aus dem 11. Jahrhundert (Eintritt 1,50 €), fast unumgänglich. Hier genießen Sie einen der schönsten Ausblicke in der Region und haben auch einen wunderbaren Hintergrund für Ihre Erinnerungsfotos. 

Sehenswert im Dorf ist die Kirche Santa Margherita d'Antiochia, aus dem 13. Jahrhundert, geweiht der Schutzheiligen der Gemeinde.

Für besondere Momente mit Blick auf das Meer sorgt das Restaurant Belforte, wo seit 45 Jahren nach traditionellen ligurischen Rezepten gekocht wird.

Tipp für begeisterte Wanderer: Von Monterosso nach Vernazza führt ein sehr schöner, aber steiniger Wanderweg, welcher Sie vorbei an Weinbergen, Olivenhaine und blühenden Kakteen führt und immer wieder gute Ausblicke auf das glitzernde Meer eröffnet. Bei Vernazza werden Sie mit einem der wohl schönsten Ausblicke auf das Dorf und seinem kleinen Hafen belohnt. Der Wanderweg wird als mittelschwer eingestuft.

Corniglia
Corniglia Cinque Terre

Die dritte Ortschaft der Cinque Terre ist ebenfalls auch über einen schönen Wanderweg erreichbar.

Kurze Info: Beide Wanderwege Monterosso – Vernazza und Vernazza – Corniglia sind in der Sommersaison kostenpflichtig. Wenn Sie in der Region verweilen und die beiden schönsten Wanderwege erleben möchten, ist es empfehlenswert den Kauf einer Cinque-Terre-Card (ab 7,50 pro Person/Tag) in Betracht zu ziehen. Mit der Karte bekommen Sie Zutritt zu den gebührenpflichtigen Wanderwegen im Naturpark und können die Minibusse im Park gratis benutzen.

Das farbenfrohe Corniglia liegt als einziges der fünf Dörfer nicht direkt am Meer, sondern auf einem Bergvorsprung in 100 Metern Höhe. Aufgrund dieser Lage wird das Dorf auch der „Balkon der Cinque Terre“ genannt.

Anreise-Info: Vom Bahnhof aus erreichen Sie das Dorf über eine Treppe, die Lardarina-Treppe, die Sie in etwa 20 Minuten über 382 Stufen hoch ins Dorf führt. Alternativ können Sie den Minibus nehmen (Ticket ab 1,50 €; mit der Cinque-Terre-Card gratis), welcher am Bahnhof auf die Zugpassagiere wartet.

Mit seinen nur etwa 250 Einwohnern ist Corniglia das kleinste Dorf im Park und auch das Zentralste, denn es liegt etwa genau in der Mitte der Cinque Terre. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Ausblick über die anderen vier Dörfer der bezaubernden Region.

Im Unterschied zu den anderen vier Dörfern der Cinque Terre ist Corniglia ruhiger und weniger von Tagesgästen besucht.

Bei einem Spaziergang entlang der Via Fieschi (der engen Zentralgasse des Dörfchens) durchqueren Sie den Hauptplatz von Corniglia und erreichen eine schöne Panoramaterrasse, von wo aus Sie die Riviera bewundern können. 

Einen umwerfenden Ausblick bietet sich auch von der Terrasse auf der Rückseite des Oratoriums (auf dem Hauptplatz). Interessant sind auch die kleinen Häuser, deren Portale mit beeindruckenden Steindekorationen verziert sind.

Die im 13. Jahrhundert entstandene Ortschaft ist bekannt für ihre Weine, die hier in urigen Restaurants zu probieren sind. Ein besonderes Highlight in Corniglia ist auch das feine selbstgemachte Basilikumeis der Alberto Gelateria, eine der insgesamt drei Eisdielen in der Hauptstraße.

Von Corniglia zum benachbarten Manarola führen zwei schöne Wanderwege. Der kurze Weg dauert etwa 45 Minuten und verläuft entlang der Küste. Dieser Weg ist wegen einer Schlammlawine geschlossen und zurzeit nur von Manarola aus für etwa 300 Meter begehbar. Im Jahr 2025 soll er wieder vollständig geöffnet werden.

Für die Langstrecke, die ebenfalls für wunderbare Ausblicke sorgt, werden Sie ca. zweieinhalb Stunden benötigen, wobei Sie auch einen steilen Abstieg nach Manarola bewältigen müssen. Sie können über diese Strecke auch nur bis zum Nachbardorf Volastra gehen, wo Sie die für die Region bedeutende Wallfahrtskirche Nostra Signora della Salute besichtigen können. In Volastra nehmen Sie den Bus nach Manarola, um Zeit und Abstieg zu sparen.

Selbstverständlich können Sie auch über die Lardarina-Treppe hinunter zum Bahnhof gehen und dort in den Zug einsteigen. Die Bahnfahrt dauert nur etwa 3 Minuten.

Manarola
Manarola Cinque Terre

Das im 12. Jahrhundert gegründete Manarola ist der älteste Ort der Cinque Terre und besticht mit vielen Sehenswürdigkeiten, darunter die Kirche San Lorenzo, deren Ursprünge auf das Jahr 1160 zurückzuführen sind.

Hoch aufragende Häuser, die wie bunte Schuhschachteln am Berghang aufgestapelt scheinen, sind das Markenzeichen des kleinen Dorfes.

Manarola ist auch für seine Höhlen und Unterwasserfelsen bekannt und nicht zuletzt für die köstlichen Sardellen mit Zitrone und Olivenöl, die hervorragend zu den in der Region gekelterten Weinen Sciacchetrà passen.

Eine interessante Besonderheit des Ortes sind die Fischerboote, die hier nicht wie üblich im Hafen angelegt sind, sondern mitten auf der einzigen Straße des kleinen Dorfes „geparkt“ werden.  Das kommt dadurch, dass die steilen Küstenhänge fast kaum Platz zum Lagern der Boote bieten.  Die Einheimischen, die hier jeden Meter Erde ganz geschickt ausnutzen, ziehen die Boote mit der Hilfe einer Seilwinde aus dem Wasser in über 15 m Höhe auf den Felsen hinauf. 

Bemerkenswert ist auch die weltweit größte Weihnachtskrippe von Manarola, die jedes Jahr vom 08.12. bis Ende Januar des nächsten Jahres aufgebaut wird (ein Grund mehr, die Cinque Terre im Winter zu besuchen).

Schöne Ausblicke genießen Sie hier vom Hafen aus sowie vom Aussichtspunkt Via Belvedere. Ein weitere sehr schöner Aussichtspunkt, namens  Punta Bonfiglio, können Sie bei einer kurzen Wanderung oberhalb des Dorfes erreichen.

Manarola ist auch als Ausgangspunkt einer sehr begehrten Wanderung bekannt. Der berühmte Weg der Liebe (Via dell’Amore) ist leicht begehbar und verbindet Manarola mit Riomaggiore, der fünften Ortschaft der Cique Terre.

(Achtung: Der Weg ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt und wird im Jahr 2024 wieder eröffnet. Einige Teile können aber von Manarola aus begangen werden.)

Riomaggiore
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Das östlichste Dorf der Cinque Terre ist auch das Größte im Naturpark und ein beliebtes Reiseziel.  Die farbenprächtigen Häuser, die im 14. Jahrhundert entstandene Basilika San Giovanni Battista, die Kirche Sant'Antonio mit sehenswerten Fresken, die vielen Restaurants, Cafés und Geschäfte prägen das Gesicht des schönen Ortes.

Das Dorf besteht aus drei Teilen – Bahnhof, Zentrum und Fischerviertel, welche aufgrund der hügeligen Landschaften durch Tunnel miteinander verbunden sind.

So erreichen Sie vom Bahnhof aus über zwei Tunnelanlagen das Fiescherviertel und den Hafen von Riomaggiore. Der kleine, mit Steinen bedeckte Strand in der Nähe beeindruckt mit dem Kontrast zwischen Meer und steilen Berghängen.

Ebenfalls durch den Tunnel geht es vom Bahnhof auf die Hauptstraße des Ortes, Via Cristoforo Colombo, die Sie in das belebte Zentrum führt. Besuchen Sie die Burg von Riomaggiore „Castellazzo di Cerricò“ aus dem 13. Jahrhundert, die nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt ist und einen atemberaubenden Blick auf das Dorf und das Meer bietet.

Für unvergessliche Ausblicke sorgen in Riomaggiore auch der Guardiola-Turm sowie der Weg zur Wallfahrtskirche Riomaggiore, die auf einem Hügel oberhalb des Dorfes, 340 Meter über dem Meeresspiegel liegt und nur zu Fuß erreichbar ist.

Gut zu wissen
Information

Info zur Anreise:

Die Dörfer der Cinque Terre sind am besten mit dem Zug zu erreichen. Die Züge fahren etwa einmal pro Stunde und halten an jedem Bahnhof in der Region an. Das Ticket kostet ca. 5 € pro Fahrt.
Wenn Sie längere Zeit in der Region verbringen, sollten Sie die Cinque Terre Card Treno (Preis 18,20 € für einen Tag) in Betracht ziehen. Damit reisen Sie kostenlos mit den Zügen, Bussen und können auch die kostenpflichtigen Wanderrouten benutzen.

Die fünf Dörfer sind auch per PKW und mit dem Boot erreichbar.
Aufgrund der Lage sind die Straßen allerdings sehr eng und kurvig. Die im Sommer gut besuchten Dörfer sind autofrei und verfügen meist über wenige Parkplätze, sodass es passieren kann, dass Sie abgelegen parken müssen. Im Sommer beträgt die Parkgebühr ab 2,50 € pro Stunde.

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert bei Autoanreise, den PKW an einem der vielen kostenlosen Parkplätze im benachbarten Ort Spezia stehenzulassen und auf den Zug umzusteigen.

Besonders in den heißen Sommermonaten ist eine Anreise mit dem Boot sehr zu empfehlen, nicht zuletzt auch um die einmalige Aussicht vom Meer aus genießen zu können. Die Boote starten in den benachbarten Großorte Levanto und La Spezia und halten an den 4 Häfen der Chinque Terre (das Dorf Corniglia hat aufgrund seiner Lage keinen Hafen). Die Tageskarte für die Cinque Terre kostet ca. 30,- € (ab 12 Uhr: 23,- €)

In Cingue Terre müssen Sie bequeme und rutschfeste Wanderschuhe tragen. Das Tragen von Flipflops, besonders auf Wanderwegen, ist sogar verboten und kann zu hohen Geldstrafen führen. 

Oft kann es passieren, dass einige Wanderwege aufgrund von Wartungsarbeiten oder aus einem anderen Grund geschlossen werden. Informationen über den aktuellen Stand der Wanderwege finden Sie auf der Webseite von Cinque Terre – Link hier

 

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